Hier finden sie Bildmaterial von Auftritten der
Fischamender Spielleut. Neben einem Spaziergang durch die Fotogalerie kann ich ihnen den Besuch eines Auftritts dieses genialen Ensembles nur wärmstens ans Herz legen. Zur weiteren Information besuchen sie bitte die Homepage, einen kleine, von dort entommene Information an dieser Stelle:
2007 feierten die Fischamender Spielleut 10jähriges Bestehen auf den Bühnen dieser Welt und neben einigen Jubiläumsfeierlichkeiten und Besonderheiten wie dem Fischamender Theaterstein erschien unter anderem auch dieser Text zu den Spielleut. Gültig ist er, bis auf ein paar Zahlen, weiterhin…Die Geschichte der Fischamender Spielleut – 10 Jahre auf den Bühnen dieser Welt
(von Clemens Schleinzer aus dem Jubiläumsprogrammheft 2007 “Geschichten aus dem Wiener Wald”)So ein Blödsinn – zehn Jahre auf den Bühnen dieser Welt, Jubiläum für die Fischamender Spielleut, die gibt es doch erst seit drei Jahren. Wenn überhaupt! Na eben deswegen ja der Zusatz „auf den Bühnen dieser Welt”, denn natürlich existiert der Verein Fischamender Spielleut erst seit dem Jahr 2005, aber die Theatergruppe, die spielen eben heuer schon das zehnte Jahr zusammen, bis 2004 in Enzersdorf an der Fischa. Die Besetzung mag sich geändert haben in all den Jahren, der harte Kern, ein paar Theaterenthusiasten, die waren von Anfang an dabei.
Damals, 1997, in diesem denkwürdigen Jahr, in dem Andorra der WHO beitrat und Hongkong an die VR China zurückging, Lady Di und Randy California starben und Dario Fo den Literaturnobelpreis erhielt, in diesem an geschichtsträchtigen Ereignissen sicher nicht armen Jahr also beschloss die Bürgerinitiative (BI) Enzersdorf/Fischa eine Theatergruppe zu gründen. Franz Herzog für die Regie, ein Haufen Laien aus der BI und den umliegenden Ortschaften, mehr brauchte es nicht, um im ersten Jahr gleich einen Nestroyklassiker (“Der Talisman”) auf die Bühne (die sich in den ersten sieben Jahren im Volksheim Enzersdorf befand) zu stellen. Das Bühnenbild von einem Ehemann (der im darauffolgenden Jahr auch gleich selbst mitspielte) einer Mitspielerin selbst gebaut, vier Scheinwerfer selbst bedient, zwei Aufführungen und sie waren ausverkauft! Die nächste Produktion – “Pension Schöller” – im darauffolgenden Jahr wurde schon größer aufgezogen, das Bühnenbild detailverliebter aber natürlich noch immer in Eigenregie gebaut, mehr Aufführungen und immer noch ausverkauft.
So gingen die Jahre ins Land, Stücke wie “Einen Jux will er sich machen”, “Lumpazivagabundus oder “Der Bauer als Millionär” wurden Publikumsschlager, das Bühnenbild wurde immer noch selbst gebaut, die vier Scheinwerfer wichen irgendwann acht, dann zehn, dann noch mehr, nur eines blieb gleich, die Vorstellungen waren stets ausverkauft. Auch wenn mittlerweile schon sechs-, siebenmal pro Stück gespielt wurde. 2003 dann, auf dem Spielplan stand “Othello darf nicht platzen”, Wodka und Sekt floss auf der Bühne in Strömen, es wurde quer durch alle Betten, Sofas und Jeslongen geliebt, erreichte die Theatergruppe einen Scheidepunkt. Das Interesse der BI an der Truppe war nach sieben Jahren nicht mehr so da wie zu Beginn, manche der Schauspieler waren ob der doch immensen Probenbelastungen nicht mehr mit ganzem Herzen dabei, aber sollte man deshalb komplett aufhören? Es war noch immer ein Stamm an Schauspielern rund um Regisseur Franz Herzog vorhanden, die weitermachen wollten.
Deshalb beschlossen Franz und Ingrid Herzog-Müller, Clemens, Marion und Karl Schleinzer sowie Evi Hladik die Theatergruppe nicht nur selbst als eigenständigen Verein weiterzuführen, sondern auch gleich nach Fischamend zu übersiedeln und noch einmal ganz von vorne anzufangen. Neue Bühne, neues Publikum, eine neue Herausforderung. Im ersten Jahr in Fischamend noch in Zusammenarbeit mit dem Verein „Bühne frei” wurde auf den guten alten Nestroy zurückgegriffen – “Die verhängnisvolle Faschingsnacht” – neue Mitspieler wurden gefunden und integriert, der Verein “Fischamender Spielleut” war gegründet. Im Jahr darauf wurde dann das Erfolgsrezept, Altbewährtes mit Neuem und Aktuellem kombinieren, konsequent fortgesetzt, die Wiederaufnahme eines der erfolgreichsten Stücke aus Enzersdorfer Zeit “Einen Jux will er sich machen” war ein riesiger Zuschauererfolg, die “Fischamender Spielleut” bauten noch immer ihre Bühne selbst, aus den vier Scheinwerfern aber waren inzwischen fast zwanzig geworden, die Bühne mithilfe einer Vorbühne um fast das Doppelte vergrößert und mehrere Videoeinspielungen unterstrichen den Anspruch, modern und auf der Höhe der Zeit zu sein. Und deshalb, weil natürlich die “Fischamender Spielleut” zwar erst seit dem Jahr 2005 existieren, ihre Akteure aber seit zehn Jahren auf, hinter, vor und in der Bühne stehen, deshalb feiern sie heuer zehnjähriges Jubiläum. Aber bequem zurücklehnen und feiern, das tun sie trotzdem nicht, die “Fischamender Spielleut”. Mit Ödön von Horvaths “Geschichten aus dem Wiener Wald” haben sie erstmals keine reine Komödie gewählt, das Bühnenbild wird sensationell wie immer sein aber dieses Mal ganz anders als bisher, neue Mitspieler werden debütieren, aber vor allem werden die “Fischamender Spielleut” wie immer ihr Bestes geben, neue Talente entdecken, keine Vorstellung ausfallen lassen (passierte tatsächlich noch nie). So wie sie es die letzten zehn Jahre gehandhabt haben. Und auch die nächsten zehn Jahren machen werden.
P.S. Randy California war Gitarrist der Band „Spirit” und spielte einige Zeit mit Jimi Hendrix.