Der Bahnhof Mariazell ist seit über 100 Jahren einer der am stärksten frequentierten Bahnhöfen der Mariazellerbahn. Rund 55.000 Fahrgäste steigen hier pro Jahr ein und aus. Im Zuge der Modernisierung wurden nun die Bahnsteige barrierefrei errichtet und mit modernen Mülltrennsystemen ausgestattet. Dazu wurden der gesamte Gleisunterbau sowie die Entwässerung getauscht und die Gleise neu verlegt. Entsprechend der neuen Gleislage wurde die Oberleitung angepasst, die alten Oberleitungsmasten gegen Stahlmasten getauscht und die komplette Oberleitungsanlage neu errichtet. Die Beleuchtung am Bahnhofsareal und auch in den Innenräumen wurde auf energieeffiziente, insektenfreundliche Beleuchtung mittels LED umgestellt. Die Sicherungstechnik wurde komplett erneuert und an den neuen Bahnhof angepasst. Im Aufnahmegebäude wurde der Warteraum komplett neugestaltet. Den Fahrgästen der Mariazellerbahn steht nun ein moderner Raum mit Auskunfts- und Informationsmöglichkeiten über die Region, Umkleiden sowie einer großzügigen Schließfachanlage zur Gepäckaufbewahrung zur Verfügung. Da das Aufnahmegebäude seit seiner Eröffnung 1907 das Erscheinungsbild des Bahnhofs Mariazell prägt, wurden alle Arbeiten an seiner Hülle nach den Richtlinien der Denkmalpflege durchgeführt. Der Bahnhofsvorplatz wurde im Sinne der Verknüpfung aller Verkehrsträger komplett neugestaltet. Die Haltestelle für Linienbusse wurde integriert und der Zugang zur Museumstramway optimiert. Neben Parkplätzen für PKW und Reisebusse wurden Fahrradabstellplätzen inkl. Lademöglichkeit für E-Autos und E-Bikes errichtet.
Infrastrukturseitig wurden von 17 Gewerken 8 neue Weichen, 1.782 Meter Gleis, 2.192 Stück Schwellen, 12 Kilometer Kabel und 33 neue Oberleitungsmaste verbaut. Die Gesamtprojektkosten von 10 Millionen Euro wurden zur Hälfte – also 5 Millionen Euro - vom Bund getragen, das Land Niederösterreich und das Land Steiermark haben sich die verbleibenden Kosten mit jeweils rund 2,5 Millionen Euro geteilt.